Voraussetzungen und Ablauf einer Bautrocknung

Für die schnelle und effiziente Trocknung eines mit Feuchte durchzogenen Bauwerkes gibt es vielfältige Gründe. Ob nun zur Trocknung eines Neubaus, um dort den Terminplan zu verkürzen oder zur Trocknung eines vorangegangenen Wasser- oder Hochwasserschadens: Geräte zur technischen Bautrocknung arbeiten nur unter bestimmten Voraussetzungen im gewünschten Betriebspunkt und damit effektiv.
Gerade bei der Erstellung eines Neubauobjektes wird jede Menge Wasser in gebundener Form über die Baustoffe wie Putz, Estrich oder Beton in das Gebäude eingebracht. Damit nach dessen Fertigstellung die Folgegewerke des Innenausbaus (Bodenleger, Maler etc.) ihre Arbeit aufnehmen können, muss das Wasser zunächst wieder aus den verbauten Stoffen entweichen. Während bei der Gebäudeerstellung früher noch deutlich mehr Zeit vorhanden war – hier wurde den Gebäuden oft mehrere Wochen zum Austrocknen gegeben – sind es heutzutage oftmals nur wenige Monate zwischen der Grundsteinlegung und der Fertigstellung des Gebäudes.
Durch diese verkürzte Bauzeit ist es unabdingbar, die Feuchte maschinell aus den Baumaterialien zu entfernen.
Ähnlich ist es bei der Trocknung eines Wasserschadens. Auch hier sollte die Nutzungsfähigkeit der Räumlichkeiten so schnell wie möglich wieder hergestellt werden. Je nach Ausmaß des Wasserschadens kommen auch hier diverse Ventilatoren, Bautrockner bzw. Adsorptions- und Kondensationstrockner zum Einsatz.
Vor allem, wenn das Wasser bis in die Dämmschichten unterhalb des Estrichs vorgedrungen ist, dann sind zusätzliche bauliche Eingriffe im Rahmen der Unterestrichtrocknung nötig. Dazu werden gezielt platzierte Einblas- und Ausblasöffnungen in den wand- und bodennahen Bereichen geschaffen. An diese wird folglich das Schlauchsystem der eingesetzten Trockner angeschlossen. Über die Einblasöffnung kann dann die trockene Luft aus dem Trockner in die zu trocknende Schicht geblasen werden. Dort kann diese sich zu einem gewissen Grad mit Feuchtigkeit sättigen und gelangt im Anschluss wieder zum Trocknungsgerät. Dort wird die Feuchtigkeit meist über eine nachgeschaltete Kondensation im Gerät wieder abgeschieden. Fachfirmen, die sich generell mit der Bautrocknung beschäftigen, sind auch meist im Gebiet der Wasserschadentrocknung tätig. Ob nun bei der Bau- oder Wasserschadensanierung: Wichtig ist in beiden Fällen einen entsprechenden Arbeitsplan zu erstellen, der die fachgerechte und termingerechte Trockenlegung der jeweiligen Gebäudeteile festlegt.
Eine der wichtigsten Stellschrauben zur vollen Leistungsentfaltung von Bautrocknern ist die in den Räumen vorherrschende Lufttemperatur. Laut der Dampfdrucksättigungskurve kann Luft bei höheren Temperaturen auch einen höheren absoluten Wassergehalt aufnehmen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zwei verschiedene Luftmassen der gleichen relativen Feuchte, aber unterschiedlich hoher Temperaturen auch unterschiedlich hohe absolute Wasserbeladungen aufweisen. Ob nun bei Neubauten oder bei Havariefällen im Zuge eines Wasserschadens oder Hochwassers ist es jedoch nur schwer möglich, die Räume zu heizen, da entweder noch keine Heizungsanlage verbaut ist oder diese ausgefallen ist. Bautrocknungsfachfirmen bieten hierzu ihren Kunden die Möglichkeit, parallel zu den aufgestellten Trocknungsgeräten auch elektrische Heizgeräte einzusetzen. Mithilfe derer kann die Temperatur auf den gewünschten Wert erwärmt werden.

Weitere Informationen zur Bautrocknung erhalten Sie bei Friedrich W. Petersen.


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